Medizinisches Versorgungszentrum

Dr. med. S. Mauss G. Schmutz Dr. med. P. Hegener Dr. med. C. Athmann

Zentrum für Leber-, Magen-, Darm, Infektions- und Krebserkrankungen

Krebs | Behandlungen

Vor jeder weiterführenden Untersuchung und Behandlung steht ein ausführliches Beratungs- und Therapieplanungsgespräch mit Ihnen. So haben Sie von Beginn an eine klare Vorstellung von möglichen Behandlungskonzepten, -wegen und -zielen.

Wir sind auch für Sie da, wenn Sie eine Zweitmeinung zu Ihrer gesundheitlichen Situation suchen. Sprechen Sie uns an.

Ausführliche Arzt/Patienten/Angehörigen Gespräche

Zur genauen Einschätzung der Erkrankung der Betroffenen und seiner persönlichen Lebensumstände ist es uns wichtig, ein ausführliches Beratungs- und Therapieplanungsgespräch mit Ihnen zu führen. Selbstverständlich können auch Ihre Angehörigen daran teilnehmen.

Bereits vorliegende oder mitgebrachte Unterlagen werden von uns ausgewertet.

Wir nehmen Kontakt auf zu Krankenhäusern oder anderen Einrichtungen, um die anstehende Therapie zu planen, die in vielen Fällen interdisziplinär erfolgen sollte, d.h. in Zusammenarbeit mit Chirurgen oder Strahlentherapeuten, die für die optimale Therapie des Tumors ein wesentlicher Bestandteil sind.

Der Patient und seine Angehörigen werden ausführlich über das Behandlungskonzept, über den Behandlungsweg und das Behandlungsziel informiert.

Hier legen wir Wert auf genügend Gesprächsraum für den Patienten, um Fragen, Ängste und Erwartungen ganz offen anzusprechen.

Auf Wunsch kümmern wir uns um die Vermittlung von unterstützenden Kräften, wie z.B. Psychoonkologen oder Pflegediensten.

Nach dem ersten Beratungs- und Therapieplanungsgespräch werden noch ergänzende notwendige Untersuchungen bei uns durchgeführt, um baldmöglichst mit der Therapie zu starten.

Erstellung einer Zweitmeinung (Second Opinion)

Patienten und Angehörige stehen häufig durch zahlreiche Presseberichte, Internetangebote und Ratschläge von Freunden einer Flut von Informationen gegenüber.

Hier stehen wir mit kompetenter und schneller Hilfe zur Seite.

Chemotherapie

Die Chemotherapie ist neben der Chirurgischen Therapie und der Strahlentherapie die dritte Säule in der Tumortherapie.

Während die chirurgische Therapie und die Strahlentherapie eher lokal wirken, wirkt die Chemotherapie auf den ganzen Körper.

Bei der zytostatischen Therapie werden zellabtötende Substanzen (Zytostatika) in den Körper eingebracht. Diese Therapie erfolgt über eine Vene (systemisch) oder in Form von Tabletten.

Die zytostatische Therapie kann je nach Tumorleiden alleine angewendet werden oder in Kombination mit einer Immuntherapie, einer Chirurgischen Therapie oder einer Strahlentherapie.

Die zytostatische Therapie kann dabei vor einem geplanten chirurgischen Eingriff (neoadjuvant) oder als Nachbehandlung (adjuvant) eingesetzt werden.

Die Chemotherapeutika sind heute aufgrund der Kombination mit unterstützenden Therapien zur Vorbeugung von Nebenwirkungen deutlich besser verträglich. Wie stark die Nebenwirkungen im einzelnen sein können wird in einem speziellen Beratungs- und Aufklärungsgespräch mit dem Patienten besprochen.

Immuntherapie

Die Gabe von Antikörpern kann entweder alleine oder in Kombination mit einer Chemotherapie als Infusion verabreicht werden. Beispiele sind z.B. die Rituximabgabe (Mabthera®) bei Lymphomen, oder die ebenfalls mit einer Chemotherapie kombinierte Antikörpertherapie bei metastasiertem Darmkrebs oder die Antikörpertherapie mit Herceptin bei Brustkrebs.

Die Antikörpertherapie kann auch in Tablettenform erfolgen (z.B. Glivec® bei der CML oder Tarceva® beim metastasierten Lungenkrebs).

Die erwähnten Antikörper sind nur ein Ausschnitt der verfügbaren Substanzen.

Die Antikörpertherapie wird in der Regel vom Patienten sehr gut vertragen und hat die Prognose vieler Erkrankungen sehr positiv verändert.

Zielgerichtete Therapien (targeted therapy)

Hier handelt es sich um eine neue Art der medikamentösen Krebstherapie wo die Wirkstoffe
an Vorgängen auf Zellebene ansetzen die eine zentrale Rolle beim Wachstum eines Tumors spielen. Nicht alle Patienten profitieren von einer solchen zielgerichteten Therapie. Es müssen spezielle Zielstrukturen an den Tumorzellen vorliegen um von einer solchen gezielten Therapie profitieren zu können. Diese Tests werden in der Regel von Pathologen durchgeführt die Tumormaterial zB nach einer Operation untersuchen.

Zielgerichtete Therapien werden inzwischen bei der Behandlung verschiedenster Krebserkrankungen eingesetzt, alleine oder meist in Kombination mit einer Chemotherapie.

Diese Therapien gibt es je nach Wirkstoff in Infusions- oder in Tablettenform.

Als besonders wirkungsvoll hat sich eine gezielte Therapie bei einer Blutkrebsform der chronisch myeloischen Leukämie erwiesen.
Auch bei Tumoren anderer Organe wie zum Beispiel Lungenkrebs, Magenkrebs Darmkrebs, Nierenkrebs, werden zielgerichtete Therapien alleine oder in Verbindung mit Chemotherapeutika sehr wirkungsvoll eingesetzt.
Zielgerichtete Therapien sind zwar darauf ausgelegt, möglichst nur die Krebszellen anzugreifen, aber da diese Zielstrukturen zum Teil auch in gesunden Zellen vorkommen, haben auch zielgerichtete Therapien Nebenwirkungen.
Eine Heilung ist mit diesen Therapien ist derzeit noch nicht möglich, aber es sind deutliche Verbesserungen des Therapienansprechens zu erwarten.

Momentan befinden sich viele neue zielgerichtete Wirkstoffe in der klinische Prüfung.

Hormontherapie

Es gibt Krebsarten, die gut mit Hormonen oder antihormonellen Medikamenten behandelt werden können. Hier muss es sich um Hormonempfindliche Tumoren handeln wie viele Brustkrebsarten oder das Prostatakarzinom.

Behandlung von Nebenwirkungen in der Tumortherapie

Heute stehen zahlreiche wirksame Medikamente zur Verfügung zur Vermeidung von unerwünschten Nebenwirkungen unter der Tumortherapie.

  • Übelkeit
    Antiemetische Substanzen in Tabletten-, Tropfen- und Infusionsform in unterschiedlichen Intensitäten und Kombinationen
  • Durchfälle
    Substanzen in Tabletten- und Tropfenform oder als Harz
  • Fieber und Infektionen
    Antibiotika
  • Mund- und Schleimhautentzündung
    Spülmittel zur Vorsorge und Behandlung von Schleimhautschäden
  • Niedrige rote oder weiße Blutkörperchen
    Prüfung ob eine Gabe von Wachstumsfaktoren zur Stimulation der roten oder weißen Blutkörperchen im Knochenmark sinnvoll ist.

Schmerztherapie

Zur Behandlung von Tumor-bedingten Schmerzen ist eine individuelle Therapie nach dem WHO-Stufenplan erforderlich. Hier wird je nach Schmerzintensität ein individuell abgestimmter Schmerzplan erstellt mit entsprechenden Schmerzmitteln.
Diese werden so eingesetzt, dass sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung ergänzen. Mit dem Zeitplan soll ein kontinuierlicher Schmerzmittelspiegel erreicht werden, der den Patienten nicht immer wieder in „Löcher“ mit starken Beschwerden befördert.
Hier kommen Tabletten, Tropfen und Schmerzpflaster zum Einsatz.

Bei Knochenmetastasen kommen zusätzlich Biphosphonate als Infusion (z.B. Zometa® oder Bondronat.a.) oder monoklonale Antikörper wie Denosumab (Xgeva®) zum Einsatz, die durch ihren hemmenden Einfluss auf Knochenfresszellen die Knochenschmerzen günstig beeinflussen.

Wenn darüber hinaus gehende Schmerztherapien notwendig sein sollten (z.B. eine Strahlentherapie zur Reduktion von Knochenschmerz bei Knochenmetastasen oder eine Samariumtherapie ebenfalls zur Reduktion von Knochenschmerzen bei Knochenmetastasen oder eine Katheterbehandlung zur Nervenblockade), kooperieren wir mit den entsprechenden Fachärzten oder Fachabteilungen.

Palliative Therapie

Die Therapieverfahren der Tumortherapie zielen entweder darauf ab, heilend (kurativ) zu wirken oder - wenn dies nicht möglich ist - die Lebenserwartung zu verlängern ohne dabei die Lebensqualität zu beeinträchtigen (palliative Therapie).

Transfusionen

Die Infusion von roten Blutkörperchen (Erythrozytenkonzentrate) bei niedrigem, rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) oder von Blutplättchen (Thrombozyten) bei niedrigen Blutplättchen oder Blutungszeichen können direkt in unserer Praxis durchgeführt werden.

Der Gesetzgeber macht, um größtmögliche Sicherheit für den Patienten zu gewährleisten, den Ärzten, die diese Transfusionen durchführen, sehr strenge Vorschriften. Diese Vorschriften werden von uns so erfüllt, dass Sie Ihre Transfusionen direkt in unserer Praxis bekommen können und dafür nicht in ein Krankenhaus müssen.
Vor einer Transfusion werden Sie gesondert darüber aufgeklärt und müssen eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Bei entsprechenden Indikationen können auch lösliche Antikörper (Immunglobuline) als Infusionen transfundiert werden.

Ernährungsberatung

Auch wenn es keine spezielle Krebsdiät gibt, ist eine Ernährungsberatung häufig sinnvoll.
Für alle Patienten ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung empfehlenswert.
Bei ausgeprägter Gewichtsabnahme kann es sinnvoll sein, zusätzlich eine flüssige kalorienreiche Zusatznahrung zuzuführen, die von den Krankenkassen jedoch gesondert bewilligt werden muss.

Wir arbeiten mit einer Ernährungsberaterin zusammen die auf spezielle Ernährungstherapien mit Sondenkost oder Ernährung mit Infusionen spezialisiert ist. Bei Bedarf wird von uns ein Kontakt hergestellt, der sie zu Hause besucht um in Zusammenarbeit mit uns ein Ernährungskonzept auf ihre speziellen Bedürfnisse abzustimmen.