Beschwerden im Oberbauch wie Druck- und Völlegefühl können ihre Ursache in einer Erkrankung des Magens haben. Zur Beurteilung des Magens ist eine Endoskopie unerlässlich, da eine ausreichende Betrachtung der Magenschleimhaut mittels Ultraschall oder Röntgen nicht möglich ist. Auch Magengeschwüre sind durch Ultraschall nicht festzustellen.
Darüber hinaus können bestimmte Erkrankungen (z. B. eine Oberflächengastritis oder eine atrophische Gastritis) nur unter dem Mikroskop gesehen werden, weshalb die Entnahme von kleinen Schleimhautproben in den meisten Fällen sinnvoll ist.
Eine Entzündung der Magenschleimhaut kann mehrere Ursachen haben.
Neben einer Besiedelung der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori kann auch das Immunsystem eine Gastritis hervorrufen. Als weitere Gründe kommen Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika, wie zum Beispiel ASS oder Diclofenac®) oder auch Alkohol infrage.
Eine Gastritis lässt sich mit dem bloßen Auge bei einer Magenspiegelung bereits oft erkennen. Doch ist die endgültige Diagnose ist nur durch eine feingewebliche Untersuchung unter dem Mikroskop zu stellen.
Das Helicobacter pylori genannte Magenbakterium kann durch seine Anwesenheit Magenschleimhautentzündungen und Geschwüre in Magen und Zwölffingerdarm hervorrufen. Aus diesem Grund ist die Abklärung ob eine solche Infektion vorliegt bei Gastritis oder Ulkus-Erkrankungen sehr wichtig.
Die im Rahmen einer Magenspiegelung entnommenen Schleimhautproben werden von einem Pathologen nicht nur hinsichtlich einer vorliegenden Gastritis unter dem Mikroskop beurteilt. Durch Spezialfärbungen lässt sich auch Helicobacter pylori unter dem Mikroskop nachweisen.
Ein weiteres Nachweisverfahren ist der C13-Atemtest. Helicobacter pylori besitzt nämlich die Fähigkeit, Harnstoff in Kohlendioxid und Wasser zu spalten. Das zuvor markierte Kohlendioxid wird über die Lunge abgeatmet und kann gemessen werden. Da unser Körper diese Fähigkeit nicht besitzt, zeigt der Test nur in Anwesenheit von Helicobacter pylori ein positives Ergebnis. Derzeit erstattet die gesetzliche Krankenkasse den C13-Atemtest nur zur Kontrolle des Erfolges einer antibiotischen Eradikationstherapie des Helicobacter pylori.
Mittlerweile hat sich auch ein Stuhltest auf Helicobacter pylori etabliert. Bei einer Helicobacter-Infektion lassen sich bestimmte Antigene dieses Keims im Stuhl nachweisen. Auch dadurch lässt sich eine aktuelle Infektion mit dem Bakterium belegen.
Die Therapie des Helicobacter pylori erfolgt in der Regel durch eine Kombinationsbehandlung aus einem Magensäurehemmer und zwei Antibiotika über ein bis zwei Wochen. Das zunehmende Auftreten von Resistenzen gegen Antibiotika kann die Behandlung erschweren.
Die Gründe für ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) können die gleichen wie bei einer Gastritis sein. Deshalb findet man sie oft in Verbindung mit einer Gastritis.
Im Gegensatz zur Gastritis kann es durch Magengeschwüre zu ernsthaften Komplikationen wie Blutungen und Magendurchbrüchen kommen. Ein Magengeschwür kann auch durch einen Magenkrebs verursacht werden (bösartiges Geschwür).